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Push and Pull: Eine agrarökologische Anbaumethode

Knapp ein Drittel der globalen Ernteverluste werden durch Insektenschädlinge verursacht. Bekämpft werden diese oftmals mit resistenten Hybridpflanzen oder chemischen Pestiziden. Dabei gibt es eine Vielzahl agrarökologischer Methoden, die effektiv zum Pflanzenschutz beitragen, wie die Push and Pull-Methode: Feldfrüchte werden gemeinsam mit Pflanzen angebaut, welche mittels sogenannter Botenstoffe Insekten vertreiben (Push) oder aber natürliche Feinde der Schädlinge anlocken (Pull).

In Ostafrika führen die Stängelbohrer-Motte und das parasitische Unkraut Striga zu hohen Ernteausfällen. Die Stängelbohrer-Motten legen ihre Eier gerne auf Mais und Hirse ab. Nach dem Schlüpfen fressen sich die Larven in die Pflanzenhalme und höhlen diese von innen aus. Das Unkraut Striga zapft Maiswurzeln an und entzieht den Pflanzen Nährstoffe und Wasser bis diese absterben.

Gemeinsam mit Bauern und Bäuerinnen hat das Internationale Zentrum für Insektenphysiologie und Ökologie (icipe) in Kenia eines der erfolgreichsten Push and Pull-Anbausysteme zur Bekämpfung des Stängelbohrers und der Striga-Pflanze entwickelt: Zwischen die Maisreihen wird Desmodium gepflanzt, während das Feld mit Elefantengras umsäumt wird. Der Geruch des Desmodiums vertreibt den Stängelbohrer (Push), während die Elefantengrasreihen eine unwiderstehliche Wirkung auf Stängelbohrer-Weibchen ausüben und diese zur Eiablage anlocken (Pull). Bei dem Versuch sich in das Gras hineinzufressen sterben die Larven durch dessen klebrigen Pflanzensaft.

Desmodium und Elefantengras bringen noch weitere Vorteile mit sich: Ganz ohne Chemie unterdrückt Desmodium das Unkraut Striga und lockt natürliche Fressfeine des Stängelbohrers an. Als Hülsenfrucht bindet Desmodium außerdem Stickstoff und trägt somit zur verbesserten Bodenfruchtbarkeit bei. Neben seiner Eigenschaft den Stängelbohrer zu kontrollieren, dient das Elefantengras als nährstoffreiches Zusatzfutter für Vieh.

BioVisionFoundation: Push-Pull-Anbaumethode mit Zukunft

Diverse Untersuchungen zeigen, dass insbesondere Kleinbauern und Kleinbäuerinnen von der Push and Pull-Methode profitieren und sich der zusätzliche Arbeitsaufwand auszahlt: Neben verringerten Ernteverlusten gehen die hohen Anschaffungs- und Folgekosten für chemische Pestizide zurück. In Ostafrika wird sie bereits von mehr als 130.000 Bauern mit Erfolg umgesetzt und auch in Europa wird sie bereits erfolgreich zur Schädlingsbekämpfung im Getreide-, Obst- und Gemüseanbau eingesetzt.

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