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Foto: Julia Bielawska

Maisvielfalt

Es ist gerade ein paar tausend Jahre her, dass Menschen auf die Idee kamen, sich nicht allein auf das Sammeln und Jagen zu verlassen. Durch Nutzung und Auslese entwickelten die Bauern und Bäuerinnen die Vielfalt von Kulturpflanzen. Diese Vielfalt ist das Ergebnis eines kreativen Umgangs mit der Natur – nicht nur um das blanke Überleben zu sichern sondern auch als Ausdruck von Genuss, Lebensfreude und Esskultur!

Die Vielfalt an Maissorten spiegelt diese Fülle von Geschmack, Formen-, Farb- und Verwertungsvielfalt bestens. Vom Mais sind mehr als 50.000 unterschiedliche Kulturformen (Sorten) bekannt. Mais kann heute unter fast allen klimatischen Bedingungen angebaut werden; Sorten für klimatisch ungünstige Regionen, wie etwa Nordeuropa, werden bis zum heutigen Tage entwickelt. Bei der Sortenentwicklung spielen neben klimatischer Eignung und hohem Ertrag die Verwendungsformen und die geschmacklichen Unterschiede als Zuchtziele eine wesentliche Rolle. Alle Maissorten und –herkünfte sind untereinander kreuzbar, d.h. auch potentiell von Einkreuzungen gentechnisch veränderter Sorten bedroht.

Die verschiedenen Maissorten können unterschiedlichen Maisgruppen - die wissenschaftlich orientierte Systematik bei den Kulturpflanzen spricht von Convarietäten - zugeordnet werden und gehören derselben Art Zea mays L. an. Mit dem Begriff verwendete Carl von Linné einen indianischen Namen für die Maispflanze. Sie wurde bei dem mittelamerikanischen Volk der Auraken „mahiz“, „marisi“ oder „mariky“ genannt, was als „das unser Leben erhaltende“ übersetzt wird. Mais wurde vermutlich bereits vor ca. 5000 Jahren im Tehuacán - Hochtal in Zentralmexiko - genutzt und zur Kulturpflanze entwickelt. Archäologische Ausgrabungen brachten kleine Maiskolben aus der Popcorngruppe mit je 6 bis 9 Körnern zutage. Mexiko wird bis heute als das Vielfaltszentrum für Mais angesehen, die größte Sortenvielfalt ist dort entstanden. Trotz dieser Kenntnis haben die Agrarkonzerne nicht davor zurückgeschreckt, auch in der Nähe der traditionellen Anbaustandorte und der Felder des dortigen Maiszentrums gentechnisch veränderte Sorten anzubauen. Auskreuzungen hat es bereits gegeben.

Systematisch wird „Mais“ (Zea mays L.) aktuell in 9 Convarietäten gegliedert (IPK, Mannsfeldverzeichnis) gegliedert. Dieser Systematik liegt hauptsächlich die stoffliche Zusammensetzung des Nährgewebes (Endosperm) zugrunde. Das Endosperm kann entweder mehlig oder hornig-glasig sein, wobei in den meisten Formen die Anteile gemischt vorliegen. Eine erste Systematik dieser Prägung schuf Sturtevant (1894). Fast gleichzeitig (1873) schuf Koernicke eine Mais-Systematik nach morphologischen Merkmalen. Die heutige Systematik berücksichtigt beide Merkmale.

Mehr Informationen über einzelne Maissorten finden Sie in unserer Fotogalerie zur Maisvielfalt.

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Zwerg mit Bantam Mais